28.01.: Fastelovend der leiseren Töne
In den 1950er und 1960er Jahren gab es viele Karnevalssitzungen, die zu Gunsten eines karritativen Zwecks - meistens zur Finanzierung von Pensionärsvereinen - veranstaltet wurden. In den Jahren sind die Veranstaltungen aber immer mehr von der Bildfläche verschwunden - meistens deshalb, weil die Mitglieder der ausrichtenden Gesellschaften altersbedingt immer weniger wurden.
Aber eine solche Veranstaltung gibt es noch heute: Die K.G. Löstige Pensionäre vun d´r Poss feiert jedes Jahr, seit eingen Jahren im Pullman Cologne Hotel, ihre Fastelovendssitzung der leiseren Töne. Seit 2 * 11 Jahren werden die Löstige Pensionäre dabei vom KKV "UNGER UNS", der in diesem Jahr sein 6 * 11 jähriges Bestehen feiert. Und seit 11 Jahren ist KKV-Präsident Udo Beyers der Sitzungsleiter der Sitzung zu Gunsten der Löstige Poss-Pensionäre.
Direkt nach dem Einlass haben die Gäste die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen für die bevorstehende Veranstaltung zu stärken. Pünktlich um 15:15 Uhr zog dann die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Reiter-Korps Jan von Werth gemeinsam mit dem Elferrat auf die Bühne im sehr gut besuchten Pullman Hotel. Der Elferrat besteht bei der Sitzung aus Mitgliedern beider Gesellschaften, also des KKV "UNGER UNS" und der Löstige Pensionäre. Letztere stellen auch das älteste Elferratsmitglied: Illa Schallehn ist stolze 85 Jahre jung - und steht in Sachen Temperament seinen Elferratskollegen aber in nichts nach.
Mit Volker Weininger als "Dä Sitzungspräsident" wurde es humorvoll im Saal. Liedermacher Uli Teichmann begeisterte mit seinen leiseren Tönen. Jupp Menth als "Ne kölsche Schutzmann" erreichte mit seinem breiten kölschen Dialekt und seinem deftigen Humor die Gäste - und durfte nicht ohne Zugabe von der Bühne. Marita Köllner holte Sitzungsleiter Udo Beyers zu sich nach vorne auf die Bühne - und überraschte ihn mit dem Shanty-Chor der StattGarde Colonia Ahoj, die Marita ab dem zweiten Lied gesanglich unterstützten.
Nach der Pause sorgten Liedermacher Phlilipp Oebel mit seinem kölsche Krätzjer und Martin Schopps mit seiner erstklassigen Rede für Stimmung im Saal. Bei den Löstige Pensionäre gibt es noch eine Besonderheit: Jedes Jahr schlägt die Gesellschaft zwei Personen aus den eigenen Reihen für die öffentliche Verleihung der Prinzenspange vor. In diesem Jahr wurden Irene Schaefer (für ihre langjährige Tätigkeit im Seniorenbeirat) und Karl-Heinz Oetermann (für langjährige Saal- und Kartenorga) beim Auftritt der Narrenherrscher ausgezeichnet. Mit dem Zwiegespräch "Knubbelefutz un Schmalbedaach" und der Tanzgruppe "Zunft-Müüs" der K.G. Fidele Zunftbrüder ging es bis in den frühen Abend. Zum Finale zog der Musikzug "Domstädter Köln" auf und brachte die Jecken in Schwung für den Heimweg.
Neben den beiden beteiligten Karnevalsgesellschaften feierte in diesem Jahr erstmalig der Heimatverein Alt-Köln auf der Sitzung der leiseren Töne mit. Gleich 100 Personen aus dem Heimatverein besuchten heute die Sitzung - und für jede an seine Mitglieder verkaufte Karte spendete der Heimatverein 2 € für den guten Zweck. Die erreichte Summe von 200 € wurde durch den KKV "UNGER UNS" auf närrische 444,44 € aufgestockt und geht in diesem Jahr an die Altenhilfe der "Kölnische Rundschau". Wegen dieser neuen Kooperation mussten jedoch die "Löstige Pensionäre" in diesem Jahr erstmalig auf ihre traditionelle Saal-Sammlung für ihre eigene soziale Kasse verzichten. Aber auch hier hatte der KKV "UNGER UNS" anlässlich des Jubiläums noch ein Ass im Ärmel: Die Sammlung brachte in den Vorjahren durchschnittlich immer etwas um die 1100 €, weshalb der KKV den Löstige Pensionäre einen Scheck über jecke 1111 € überreichte.