28.02.: Weiberfastnacht aus Sicht der Polizei
Weiberfastnacht insgesamt wie gewohnt
Die Polizei Köln zieht nach der Eröffnung des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht 2014 (27. Februar 2014) eine insgesamt positive Bilanz. Im Wesentlichen bewegte sich die Zahl der erforderlichen Maßnahmen auf dem - wiewohl hohen - Niveau der letzten Jahre.
Frühzeitig tummelten sich im Altstadtbereich mehrere Zehntausend Jecken, um den dortigen Eröffnungsveranstaltungen schunkelnd und singend beizuwohnen. Bei strahlendem Sonnenschein verlief dieser "klassische Straßenkarneval" bis in die Nachmittagsstunden weitgehend störungsfrei. Seit den Morgenstunden trieben allerdings zahlreiche Taschendiebe ihr Unwesen - schon um 08.30 Uhr wurde ein 17-jähriger Langfinger in flagranti erwischt.
Der Bereich Zülpicher Straße / Hohenstaufenring musste aufgrund des hohen Besucheraufkommens bereits gegen 11.20 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden und konnte erst um 22.10 Uhr wieder freigegeben werden.
Mit einsetzendem Regen verlagerte sich das karnevalistische Treiben dann mehrheitlich in die bald überfüllten Gaststätten. Zusammen mit dem ansteigenden Alkoholkonsum führte die drangvolle Enge in den Abendstunden zu einer spürbaren Steigerung des Aggressionspotentials. Immer häufiger mussten die eingesetzten Polizeikräfte einschreiten, um Eskalationen zu verhindern.
Eine ähnliche Entwicklung nahmen die Feierlichkeiten in Leverkusen. Vor allem im Bereich Schlebusch / Großraum Lindenplatz konzentrierte sich ein "Narrenaufkommen" von bis zu 2000 Personen. Auch dort verhielten sich viele alkoholisierte Jugendliche mehr und mehr aggressiv. Zwei Jugendliche wurden von den Ordnungshütern ihrem Elternhaus zugeführt.
In der Domstadt mussten insgesamt 97 Personen in Gewahrsam genommen werden (Leverkusen: 1). 20 Personen wurden in Köln vorläufig festgenommen (Leverkusen: 0) - darunter allein 11 Taschendiebe. Die Beamten in Köln legten 289 Strafanzeigen vor, überwiegend gegen Schläger (155) und Langfinger (56). Die Beamten in Leverkusen fertigten 13 Strafanzeigen, darunter 9 wegen Körperverletzungsdelikten. 11 Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte wurden verzeichnet sowie 13 Raubdelikte (Leverkusen beide: 0). 247 Platzverweise mussten in Köln ausgesprochen werden (42 in Leverkusen).
Zwei leichtsinnige Kölnbesucher (38, 18) gerieten im alkoholisierten Zustand unter an Haltestellen anfahrende Stadtbahnen und erlitten schwere Verletzungen. Gegen 23 Uhr versuchte zunächst der 38-Jährige, am Rudolfplatz über die Kupplung einer wartenden Bahn der Linie 7 zu klettern. Als die Straßenbahn anfuhr, geriet der Betrunkene unter das Fahrzeug und wurde einige Meter mitgeschleift. Gegen 23.40 Uhr versuchte dann der ebenfalls alkoholisierte 18-Jährige, an der KVB-Haltestelle "Eifelstraße", eine sich schließende Tür der Linie 16 wieder aufzusperren, indem er seinen Fuß dazwischenklemmte. Als die Bahn anfuhr, wurde der Mann cirka 50 Meter weit mitgeschleift. Die beiden Schwerverletzten müssen stationär in Kliniken verbleiben.
Alkoholisierte Radfahrerin verletzt sich schwer
Gestern (28. Februar) hat eine Radfahrerin (31) offenbar aufgrund Ihrer Alkoholisierung die Kontrolle über ihr Velo verloren. Dabei zog sich die junge Frau schwere Verletzungen zu.
Nach Angaben von Zeugen war die Frau mit ihrem Rad im Stadtteil Nippes auf der Neusser Straße in Richtung stadtauswärts unterwegs. Offenbar verlor die 31-Jährige aufgrund ihrer Alkoholisierung die Kontrolle über ihr Fahrrad. Sie prallte gegen den Mast einer Ampel und kam zu Fall. Durch die Kollision und den Sturz zog sich die Frau schwere Verletzungen zu. Sie musste vor Ort von einem Notarzt versorgt und dann in Krankenhaus gebracht werden. Ihr wurde eine Blutprobe entnommen. Es erwartet sie ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr. Außerdem wird die Führerscheinstelle informiert und als Inhaberin einer Fahrerlaubnis wird die Frau dazu aufgefordert werden, sich einer medizinisch psychologischen Untersuchung (MPU) zu unterziehen.
Die Polizei weist in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, nach dem Genuß von Alkohol das Auto oder Fahrrad nicht zu benutzen. Die Fahrt mit Bus, Bahn oder Taxi ist billiger und gesünder als die Folgen einer Alkholfahrt oder sogar eines Unfalles.
Vergewaltigung durch Passanten verhindert
Zwei bislang Unbekannte haben am Donnerstag (27. Februar) versucht, eine junge Frau (25) im grünen Drachenkostüm zu vergewaltigen. Ein aufmerksames Paar handelte sofort und vertrieb das Duo. Die Polizei Köln sucht jetzt Zeugen und die beiden Passanten.
Die 25-Jährige war zu Fuß am Rheinufer unterwegs und bog dann in Richtung Heumarkt ab. Dort näherten sich ihr gegen 16.30 Uhr zwei Männer, hakten sie unter und zogen sie in eine Seitengasse. Die beiden wurden zudringlich, bedrängten die Frau sexuell. Sie wehrte sich und schrie laut um Hilfe. Ein älteres Paar bemerkte das Geschehen und schritt vehement ein. Sie sprachen die Männer an, bis diese von ihrem Opfer abließen. Das Duo flüchtete in unbekannte Richtung.
Die Täter sind Südländer, vermutlich Türken und hatten beide kurze schwarze Haare. Der Eine ist etwa 1,85 Meter groß und hat eine "Hakennase". Er war bekleidet mit einer lila Stoffhose und trug einen schwarzen Hut mit einer roten Rose. Der zweite Mann ist etwa 1,65 Meter groß und wird als "dick" beschrieben. Er hatte einen fein rasierten Kinn- und Backenbart und einen auffälligen silbernen Eckzahn, war aber nicht verkleidet. Beide Täter sind zirka 35 Jahre alt und trugen Handschuhe.
Die Polizei Köln fragt:
Wer hat die junge Frau im Drachenkostüm gegen 16.15 Uhr am Rheinufer oder kurz darauf am Heumarkt gesehen?
Wem sind die beiden südländischen Männer am Heumarkt aufgefallen oder wer hat das Tatgeschehen beobachtet?
Außerdem wird das aufmerksame Paar gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Sachdienliche Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 12 unter der Rufnummer 0221/229-0 oder per Email an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.
Autofahrer verlor die Nerven
Gestern (27. Februar 2014) hat ein Autofahrer im Kölner Severinsviertel die "Nerven verloren". Er fuhr auf eine feiernde Menschenmenge zu und verletzte dabei zwei Jecken leicht.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen ist der Autofahrer (26) gegen 21:15 Uhr auf der Straße Im Ferkulum gezielt in eine feiernde Menschenmenge gefahren. Die Jecken feierten anlässlich Weiberfastnacht auf der Straße. Laut Zeugenaussagen soll der 26-Jährige dabei mehrere Personen angefahren und auf die Motorhaube aufgeladen haben. Eine Frau soll sogar einige Meter mitgeschleift worden sein. Als Passanten gegen die Scheiben des Autos schlugen, stieg der Fahrer mit einem Hammer bewaffnet aus und schrie die Menge an. Kurz darauf flüchtete er mit seinem Auto. In einer Fahndung wurde der 26-Jährige kurze Zeit später gestoppt. Sein Führerschein sowie sein Fahrzeug wurden beschlagnahmt.
Derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei der Kollision noch weitere Passanten verletzt wurden. Diese werden gebeten, sich beim Verkehrskommissariat 4 zu melden. Telefon: 0221/229-0 oder eMail poststelle.koeln@polizei.nrw.de.
(Quelle: Pressestelle der Polizei Köln)