28.05.: Löffelabend der Müllemer Junge
Von wegen, die Jecken auf der rechten Rheinseite sind nur 2. Liga in Köln. Seit ein paar Jahren sind die großen Gesellschaften des Mülheimer Stadtbezirks enger zusammen gerückt. Man lebt inzwischen eine echte Freundschaft, man nimmt sich schon mal gegenseitig auf den Arm oder lässt auch schon mal wichtige Dinge verschwinden, um anschließend gebührend Versöhnung zu feiern. Dazu fehlt es nie an kreativen Ideen.
So klauten vor Jahren die als Piraten oder auch Westernganoven bekannten und verrufenen Männer der Flittarder KG unter ihrem Anführer Henry Jahn dem Regimentskoch der Höhenhauser Naaksühle Ferdi Kilbinger beim HäreOvend der Naaksühle und Müllemer Junge dessen überdimensionierten Kochlöffel. Man outete sich bald schelmisch, verlangte aber von den Höhenhausern viel gegrilltes Fleisch und noch mehr Kölsch, womit der „ 1. Löffelabend“ ins Leben gerufen war. Fortan gesellten sich die KG Uhu und die Dünnwalder KG dazu, die die Folgeabende ausrichten mussten. Neu aufgenommen wurde in diesem Jahr die KG Müllemer Junge, die Löstigen Höhenhauser, die KG Fürstenberg aus Stammheim und die „Schlader Botze“ aus Bergisch Gladbach. Somit ist der Löffelabend für Jahre gesichert.
Gastgeber waren diesmal die Müllemer Junge. Präsident Siegfried Schaarschmidt traute seinen Augen nicht. Knapp 100 dichtgedrängelte hungrige und vor allem durstige Männer begrüßte er gerne in seiner „Kajüte“ unter der Müllemer Brücke. Löffelvater Günter Adams, Senatspräsident der Naaksühle, erläuterte in kurzen lustigen Worten den Sinn der Veranstaltung. Danach wurde alle „Neuen“ mit einer goldenen Anstecknadel, einem Löffel, dekoriert. Es wurde vieles besprochen untereinander, viel gelacht und am Ende nur noch gefeiert, so wie es unter jecken Freunden üblich ist…