05.12.: GS Schmitz gewinnt den Flönz-Cup 2013
Etwa hundert Gäste kamen zur feierlichen Preisverleihung ins Restaurant Zur Fähre: Repräsentanten der Stadt Köln, der Fleischer-Innung und Fans der Kölschen Flönz! „Woher kommt die Liebe zur Flönz?„, fragte Moderator Christian Kerner, 2. Vorsitzender des Wirtschaftsclub Köln, eingangs Astrid Schmitz. Als Kind, antwortete die Geschäftsführerin des Familienunternehmens GS Schmitz, habe ihr Vater sie das erste Stück Flönz probieren lassen, und noch heute esse sie jeden Morgen ein Stück dieser heißgeliebten Wurst.
Astrid Schmitz freute sich mit GS Schmitz Geschäftsführer Andree Schulz über die Auszeichnung und bedankte sich insbesondere bei ihren Mitarbeitern, ohne die dieser Erfolg gar nicht möglich wäre. „Unsere Flönz steht unter „Denkmalschutz„, verriet die Unternehmerin in ihrer Ansprache. „Sie wird schon seit über 100 Jahren nach traditionellen Rezepturen hergestellt: mit natürlichen Gewürzen und ohne künstliche Aromen! Mit ihrem ureigenen Geschmack ist unsere Blutwurst weit über die Grenzen der Region bekannt. Als eine Art „Markenbotschafter„ stärkt sie nicht nur unser Image, sondern auch das der Stadt Köln.„
Die Preisverleihung verstehe sie nicht nur als Qualitätssiegel, sondern auch als Wertschätzung ihres Engagements für rheinische Lebensart. „Die Kölsche Identität und Kultur mit ihren besonderen kulinarischen Köstlichkeiten ist uns eine Herzensangelegenheit. Wir danken der Kölner Fleischer-Innung für diese Auszeichnung und Würdigung einer wunderbaren Tradition.„
Bürgermeister Hans-Werner Bartsch übermittelte die Glückwünsche der Stadt Köln zu dieser renommierten Auszeichnung. Er wertete es als überaus positiv, dass die Kölsche Flönz schon seit letztem Jahr eine eigenständige Marke sei.
Arthur Tybussek, Geschäftsführer der Fleischer-Innung Köln, brachte es auf den Punkt: Blutwurst ließe sich in „einfache„ (Flönz), „mittlere„ (Zungenwurst) und „Spitzen-Qualität„ (Thüringer) unterscheiden. Wie die Thüringer Blutwurst müsse jedoch auch die Kölsche Flönz regional geschützt werden. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass sie schon bald von nicht regionalen Produzenten angeboten würde. Astrid Schmitz habe als Vorsitzende der Schutzgemeinschaft einen wesentlichen Beitrag zum Schutz dieser Marke geleistet. Die Jury, bestehend aus Fleischermeistern, Berufsschullehrern, Veterinärmedizinern und Vertreterinnen des Hausfrauenbundes, habe ein eindeutiges Urteil gesprochen. „Wir Rheinländer sind ziemlich penibel, ganz besonders, wenn es um Lebensmittel geht„, kommentierte Geschäftsführerin Astrid Schmitz ihr Engagement, für das sie schon zahlreiche Auszeichnungen entgegengenommen hat, z. B. den Flönz-Orden und den Kölner Unternehmerpreis des Wirtschaftsclub Köln e.V. 2010.
Dr. Michael Euler-Schmidt, stellvertretender Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, ging in seinem sehr humorvollen Vortrag den sprachwissenschaftlichen Ursprüngen des Begriffs Flönz nach. Erstmals aufgetaucht Ende des 19. Jhs. als Synonym für Wurstzipfel und -abfälle, wurde er bereits 1920 im Wörterbuch der Kölner Mundart aufgeführt. Nach dem 1. und 2. Weltkrieg etablierte sich die Flönz „als Kölnerin„ in Liedern und im Theater als fester Bestandteil der Kölschen Identität und Eigenart. Kölscher Kaviar oder Himmel un Ääd seien heute nicht mehr aus dem Repertoire rheinischer Spezialitäten wegzudenken. Dä Haupsach is, dä Flönz is joot„, schloss Dr. Euler-Schmidt seinen Vortrag.
Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär, ging in seinem Festvortrag auf die besondere Bedeutung regionaler Spezialitäten für das Land NRW ein: Gutes Essen und Bier seien wesentliche Bestandteile der rheinischen Lebensart. Neben Aachener Printen, Düsseldorfer Löwensenf und Kölsch sei die Flönz hier unverzichtbar. Die Fans dieser mit natürlichen Rohstoffen und Gewürzen hergestellten Blutwurst seien der Schutzgemeinschaft zu Dank verpflichtet.
Für musikalische Unterhaltung sorgten abschließend das zehnjährige Kölsche Gesangstalent Stefan Dahm und die Fleischersänger mit Melodien zum Schunkeln und Mitsingen!