19.01.: Kneipensitzung der Fidele Zunftbrüder
Es war – wie bisher jedes Jahr – ein toller Abend, der Saal prall gefüllt, die Zunftfamilich in fröhlicher Feierlaune und die Programmpunkte einfach super. Sogar der Himmel schickte dieses Mal eine Abordnung in Form von Willi Millowitsch und Johannes Heesters. Beide begeisterten mit Ihren bekannten und beliebten Melodien die Zunftgemeinde im Haus Schnackertz. Jürgen Oberbörsch, 1.Vorsitzender der Fidelen Zunftbrüder begrüßte die Jecken im Saal zur 4. Kneipensitzung und sagte, dass man immer bedenken müsse, dass hier alles Selvs Jemaat sei – von den Requisiten über die Kostüme bis hin zu den Texten und Liedern - und dass es unglaublich wäre, was die Mitwirkenden alles auf die Beine stellen würden. Man müsste immer bedenken, dass die Leute ja auch einen „richtigen“ Job hätten und diese Veranstaltung in der Freizeit organisiert wird.
Wie schon gewohnt startete die Sitzung mit einer gemeinsamen Gesangseinlage. Ein 130stimmiger Chor stimmte in die Lieder ein und schunkelte nach Leibeskräften mit.
Danach wurde dem werten Publikum in Bundeswehrmanier vorgeführt wie man zukünftig Kamelle zu werfen hat und welche Schutzausrüstung dafür notwendig ist und das es dafür sogar eine neue EU-Norm geben wird. Die Lachmuskeln der Jecken im Saal wurden dabei reichlich strapaziert. Als dann auch noch ein Koch überaus „appetitlich“ über die Apotheke in unseren Lebensmitteln aufklärte und beim Schusterjungentanz die Mädels in Hotpants auftraten war der Saal kaum noch zu bremsen und der Moderator etwas durcheinander.
Was eine dreiköpfige Familie mit unterschiedlichen Interessen bei der Fernsehprogrammwahl so durchmacht und welche witzigen Situationen daraus entstehen können zeigte die nächste Nummer im Programm. Nicht nur die Familich hatte Ihren Spaß dabei, auch Alfred Kröll, Festkomitee Kölner Karneval – der sich unter das Publikum gemischt hatte - bemerkte: „ hier wird noch richtig Karneval gefeiert einfach toll.“
Das Altenheim für Karnevalisten war einfach herrlich. Das ganze Jahr Fastelovend, sogar das Personal war kostümiert. Speziell die Mimik und Gestik, aber auch die Kommentare der beiden Altenheiminsassen – dargestellt von Conny Tosetti und Petra Schoo – war urkomisch und entlockte dem Publikum Lachsalven.
Und kurz vor der Pause kamen die „heißesten Schenkel von Köln“ in Form der Zunftgarde Colonia lau-wärm mit dem Schlachtruf au-wei auf die Bühne. Was die Jungs da zu bieten hatten war kaum noch zu übertreffen. Die grazilen Bewegungen und wundervolle Schrittfolge der Tänze waren einfach zum dahin schmelzen. Das fanden auch die anwesenden Narren und ließen die Zunftgarde erst nach Zugaben von der Bühne.
Nach der Pause durfte das Auditorium einen künstlerischen Hochgenuss in Form eines pantomimisch dargestellten klassischen Konzertes erleben. Dass dabei natürlich einiges schief ging und das Orchester nie zum Spielen kam, war schon fast klar. Dafür stand Jimmy Hendrix mitten zwischen Flöten, Geigen, Trompeten und Harfe und spielte auf seiner E-Gitarre. Ein Leckerbissen für die Augen der mit tosendem Beifall honoriert wurde.
Dass neue Tänzer und Tänzerinnen zum Probetraining mit Eltern oder sogar Großeltern kommen ist nichts Außergewöhnliches. Dass es dabei aber zu Missverständnissen kommen kann zeigte die nächste Nummer im Programm. Die Jecken im Saal klatschen begeistert Beifall, den ein oder anderen hat es sicherlich an eigene Erlebnisse erinnert.
Eine Senatsversammlung der etwas anderen Art, in der alte Konventionen auf neue Ideen trafen, strapazierte dann die Lachmuskeln des Publikums. Danach erklommen etwas merkwürdig aussehende Aahle Müüs die Bühne - die Kostüme passten nicht richtig, die Bewegungen waren etwas ungelenk und eckig, das Taktgefühl war nicht so richtig im Lot. Das Publikum hatte genauso viel Spaß an dieser Nummer wie die Herren auf der Bühne.
Bevor nun der letzte Programmpunkt dieses gelungenen Abends die Bretter die die Welt bedeuten erklomm, ergriff Jürgen Oberbörsch das Wort und erklärte, dass Alfred Kröll, Festkomitee Kölner Karneval, Ihm einen Festkomitee-Orden übergeben hätte und er diesen gerne an die beiden Initiatoren der Kneipensitzung – Conny Tosetti und Peter Esser weitergeben möchte verbunden mit einem herzlichen Danke schön der Gesellschaft.
Dann kam was kommen musste und worauf die bunt kostümierte Zunft schon den ganzen Abend gewartet hatte: Brungs. Sie rockten die Bühne, der Saal stand nicht nur Kopf, sondern wurde augenblicklich zur Sauna. Die Stimmung erreichte den Siedepunkt und es zeigte sich mal wieder, dass die Zunftfamilich zu feiern weiß. Egal ob zünftig gemütlich oder stimmgewaltig und ausgeflippt, die Zunftmitglieder sind immer dabei. Et wor mol widder en schööner Ovend, der vielen im Gedächtnis bleiben wird.
(Text: Jutta Frey, Pressesprecherin der Fidele Zunftbrüder)